Alles, was du beim Absetzen der Pille wissen musst: Ein Leitfaden

Alles, was du beim Absetzen der Pille wissen musst: Ein Leitfaden

Die Entscheidung, die Pille abzusetzen, ist für viele Frauen eine bedeutsame Veränderung. Ob aus Gründen der Familienplanung, gesundheitlichen Überlegungen oder einfach dem Wunsch nach einem hormonfreien Leben – es gibt viele Faktoren, die diese Entscheidung beeinflussen können. Doch bevor du diesen Schritt gehst, ist es wichtig, gut informiert zu sein. In diesem Beitrag werde ich auf einige wichtige Punkte eingehen, die du beim Absetzen der Pille beachten solltest, einschließlich des Post-Pill-Syndroms und der Notwendigkeit, deinen Körper auf eine potenzielle Schwangerschaft vorzubereiten.

Was ist das Post-Pill-Syndrom?

Das Post-Pill-Syndrom bezieht sich auf eine Reihe von Symptomen, die einige Frauen nach dem Absetzen der Pille erfahren können. Diese Symptome können variieren und reichen von hormonellen Ungleichgewichten über Menstruationsstörungen bis hin zu Stimmungsschwankungen. Dein Körper braucht Zeit, um sich nach dem jahrelangen Einsatz hormoneller Verhütungsmittel zu regenerieren und sein natürliches Gleichgewicht wiederherzustellen. Wenn du also bemerkst, dass dein Körper nach dem Absetzen der Pille anders reagiert als erwartet, sei geduldig und gib ihm einige Wochen, sich anzupassen.

Auswirkungen auf die Nährstoffversorgung

Eine lange Verwendung hormoneller Verhütungsmittel wie die Pille kann auch dazu führen, dass wichtige Vitamine und Mineralien im Körper fehlen. Unter anderem ist ein Mangel an Vitaminen wie B6, B12 und Folsäure, Mineralien wie Magnesium und Zink, sowie schützenden Antioxidantien wie Vitamin C, E oder Coenzym Q10 beobachtet worden. Am besten sorgst du dafür, diese Nährstoffe gezielt auszugleichen. Ideal wäre es, wenn du sie bereits vorsorgend ergänzt, während du noch die Pille nimmst, damit du erst gar nicht in solche Nährstoffdefizite gerätst. Spätestens, wenn du die Pille absetzt, kann eine Ergänzung dieser Vitalstoffe helfen, den Körper zurück ins natürliche Gleichgewicht zu führen. Besonders wichtig ist dies für Frauen, die einen Kinderwunsch haben, da ein Mangel an Folsäure die Entwicklung des Fötus beeinträchtigen kann.

Vorbereitung auf eine Schwangerschaft

Wenn du nämlich planst, nach dem Absetzen der Pille schwanger zu werden, solltest du deinen Körper entsprechend vorbereiten. Dazu gehört vor allem die Aufstockung der Folsäurespeicher, da Folsäure eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Neuralrohrs des Babys spielt und das Risiko von Neuralrohrdefekten reduzieren kann. Es wird empfohlen, dass Frauen, die schwanger werden möchten, mindestens drei Monate warten sollten, bevor sie aktiv versuchen, schwanger zu werden. In dieser Zeit kannst du deinen Körper unterstützen, indem du eine ausgewogene Ernährung einnimmst, die reich an Folsäure und anderen wichtigen Nährstoffen ist, und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel einnimmst, um sicherzustellen, dass du alle benötigten Vitamine und Mineralien erhältst.

Fazit

Das Absetzen der Pille ist eine persönliche Entscheidung, die gut durchdacht sein sollte. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass der Übergang möglicherweise mit einigen Veränderungen im Körper verbunden ist, aber auch eine Gelegenheit bietet, sich mit den natürlichen Rhythmen und Bedürfnissen deines Körpers vertraut zu machen. Wenn du einen Kinderwunsch hast, ist es ratsam, deinen Körper vorzubereiten, indem du deine Nährstoffversorgung optimierst und ihm die Zeit gibst, sich zu regenerieren. Letztendlich ist es wichtig, auf deinen Körper zu hören und die Entscheidung zu treffen, die für dich am besten ist.

Hättest du es gewusst? Deine Pille ist ein echter Nährstoffräuber!

Hättest du es gewusst? Deine Pille ist ein echter Nährstoffräuber!

Vielleicht gehörst Du auch zu den Frauen, die häufig unter Energie- und Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen leiden, dafür aber keine wirkliche Ursache ausfindig machen können. Viele Frauen leiden unter solchen mehr oder weniger spezifischen Beschwerden, und was viele der Betroffenen gemeinsam haben ist, dass sie mit hormonellen oralen Kontrazeptiva (landläufig unter der Bezeichnung Antibabypille oder Pille bekannt) verhüten. Und genau diese kleine Pille kann für diese beschriebenen vielfältigen Beschwerden verantwortlich sein. Was viele Frauen und oft auch ihre behandelnden Ärzte nicht wissen: die Antibabypille kann einen Mangel einer Reihe von lebenswichtigen Vitaminen sowie Spurenelementen hervorrufen. Da Hormone grundsätzlich systemisch, d.h. auf den gesamten Organismus, wirken, verwundert dies auch nicht. Chronischer Nährstoffmangel kann auf Dauer wiederum zu den oft beobachteten Beschwerden wie Müdigkeit, Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen, Übelkeit und Gewichtszunahme führen.

B-Vitamine – zentral für den Energie- und Nervenstoffwechsel

B-Vitamine sind unter anderem für den Energiestoffwechsel von zentraler Bedeutung, werden aber auch für eine normale Funktion des Nervensystems benötigt. Fehlen dem Körper diese Vitamine, sind Energie- und Antriebslosigkeit, Müdigkeit wie auch Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen die Folge. Vor allem bei den B-Vitaminen B6, B12 und Folsäure gilt die Pille als wahrer Nährstoffräuber, weshalb Experten eine gezielte Supplementation empfehlen. So kann beispielsweise die zusätzliche Zufuhr von Vitamin B6 einer Studie zufolge bei vielen Frauen unangenehme Nebenwirkungen der Pille wie Stimmungsschwankungen deutlich verringern1). Diese drei B-Vitamine sind darüber hinaus auch an der Bildung roter Blutkörperchen beteiligt, was die Bedeutung einer ausreichenden Versorgung mit B-Vitaminen verdeutlicht. Schwere Formen des Vitamin B-Mangels können unter Umständen langfristig zu einer Blutarmut führen (Vitamin-B12-Mangel-Anämie, Folsäuremangel-Anämie). Darüber hinaus hängt auch für ein gut funktionierendes Immunsystem von einer ausreichenden Versorgung dieser drei B-Vitamine ab.

Erhöhung des Thromboserisikos

Unter einer Thrombose versteht man einen Gefäßverschluss, welcher vielfältige Ursachen haben kann und in verschiedenen Bereichen des Köpers vorkommen kann. Eine Ursache kann ein überhöhter Spiegel von Homocystein im Blut sein. Dabei handelt es sich um ein Abbauprodukt von Aminosäuren, also Eiweißbausteinen, welches fortwährend im Zellstoffwechsel entsteht. Diese Substanz hat gefäßschädigende Eigenschaften, was in weiterer Folge zu Gefäßverkalkung und Verstopfung von Blutgefäßen (= Blutgerinnsel / Thrombose) führen kann. Und auch hier kommen die drei Vitamine B6, B12 und Folsäure ins Spiel. Zusammen sind diese für den Abbau dieses Gefäßgiftes verantwortlich, und daher sehen Experten in deren Mangel einen Beitrag zu dem oft beschriebenen erhöhten Thromboserisiko unter Pilleneinnahme und empfehlen folgerichtig die Supplementation dieser Vitamine. Insbesondere für die neueren Pillen der 3. und 4. Generation konnte im großangelegten Pillenreport der Universität Bremen in Zusammenarbeit mit der TKK eine signifikante Erhöhung des Thromboserisikos nachgewiesen werden2).

Folatmangel – kritisch bei späterem Kinderwunsch

Bereits in den 1960er Jahren wurde ein Zusammenhang zwischen der Einnahme hormoneller oraler Kontrazeptiva und einem verringertem Folatspiegel im Blutserum vermutet, und im Laufe der darauffolgenden Jahre wurde dieser Zusammenhang in mehreren Studien bestätigt3). Erst 3 Monate nach Absetzen der Pille normalisierte sich der Folatspiegel wieder. Dies ist insofern von großer Bedeutung, da Folsäure unter anderem als das Schwangerschaftsvitamin schlechthin bekannt ist. Ärzte und Experten empfehlen, bereits 4 Wochen vor der Empfängnis zusätzlich Folsäurepräparate einzunehmen. Solltest Du Dich entschließen, schwanger zu werden und die Pille abzusetzen, so kann der durch die Pille hervorgerufene, unerkannte Folatmangel verheerende Wirkungen auf die Entwicklung Deines zukünftigen Babys haben. Die bekannteste Folge einer unzureichenden Folsäureversorgung in der Schwangerschaft sind sog. Neuralrohrdefekte wie der offene Rücken (Spina bifida).

Anwenderinnen der Antibabypille profitieren somit in vielfacher Hinsicht von einem gezielten, umfassenden und wissenschaftlich fundierten Ausgleich von Nährstoffmängeln.